CHÂTEAU DES FOUGIS

Chateau des Fougis
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„Der Überlieferung nach soll „les Fougis“ im 15. Jahrhundert ein Jagdrevier der Bourbonen gewesen sein. In der Tat existieren aus dem Jahr 1495 Abrechnungen zwischen dem Herzog Charles III. und Hughes Le Long, Herr von Fougis und Jagd‑Schultheiss des Herzogs. Noch früher, d.h. im Jahr 1410 wurde „les Fougis“ in einer Aufstellung erwähnt, die von Pierre Bodet für Guichard Dauphin, den Herrn von Jaligny, stammen soll. Sicher jedoch kann „les Fougis“ schon ab 1461 mit dem Squire Hugonin Le Long, Schultheiß des Herzogs Pierre II. von Bourbon verbunden werden. Die „Le Long“ bleiben bis 1727 Eigentümer von Les Fougis. In jenem Jahr wurde das Anwesen einem Neffen vermacht: Jean Berthier de Bizy. Dessen Nachkommen behalten es bis zur Französischen Revolution. Im Jahr 1802 wird es dann von Antoine Clayeux gekauft, dessen Familie es noch heute besitzt.Obwohl das Schloss Ende des 16. Jahrhunderts – ein Türportal im klassischen Stil wird auf 1593 datiert – wiederaufgebaut worden ist, behielt les Fougis einige jetzt mehr dekorative denn effektive Schießscharten. Nicolas de Nicolays spricht 1569 von „un chasteau fort, terre et seigneurie …“

Das Schloss besteht aus einem rechteckigen Haupttrakt, flankiert an der südwestlichen und nordöstlichen Ecke von zwei quadratischen Türmen und einem runden Turm im Südosten. Ein rechtwinklig angrenzender Flügel in Richtung Norden wird durch einen zusätzlichen quadratischen Turm an der Ost‑Ecke ergänzt. Die Mauern bestehen aus roten und dunkel gebrannten Backsteinen, aufgeschichtet in Form eines Rauten-Musters. Die Fenster- und Türenöffnungen sind mit weißem Kalkstein umrahmt. Umbauten am Ende des 19. Jahrhunderts haben die Nordfassade und einige Öffnungen auf der anderen Seite verändert.“

R. Germain & coll. –„Châteaux, fiefs en Bourbonnais“, 2004, Éditions De Borée, Sayat, ISBN 2‑84494‑199‑0, S. 539‑540

Ein historischer Aufsatz über Les Fougis mit aktualisiertem Quellenmaterial findet sich im Katalog des Skulpturenparks, erschienen bei Editions Axel Menges, Stuttgart/London, ISBN 978‑3‑932565‑84‑7.
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Zeitblende:

Im Jahr 2001 kaufte der deutsche Künstler Erich Engelbrecht das Château des Fougis. In mehreren Bauetappen wurde bis 2011 unter Mitwirkung des Architekten und Schwiegersohns João de A. Vares ein Skulpturenpark mit 29 monumentalen, teils farbigen Plastiken in den dortigen Gärten errichtet. Im Zuge dieses Familienprojekts siedelte sich ein Teil seiner Familie in Frankreich an, um auf dem Château des Fougis zu leben und zu arbeiten.

Seit mehreren Jahren ist es der Ehefrau des Künstlers sowie einige weiteren Familienangehörigen nicht mehr möglich, Besucher in Fougis zu empfangen. Sie halten sich an ihrem Wohnsitz in Deutschland auf, wo sie im ehemaligen Atelier in Melle, dem Entstehungsort der Kunst von Erich Engelbrecht, weiterhin Kunstinteressierte empfangen und die dort vorhandenen Werke aus allen Epochen präsentieren.

Im Haupttrakt des Schlosses zeigt Frau Waltraud Engelbrecht, Witwe und Testamentsvollstreckerin des Künstlers, eine Privatsammlung weiterer Werke desselben, darunter großformatige Gobelins, Ölgemälde, kleine Stahlfiguren und Graphiken. Die Innenausstellung, die ausschließlich auf Einladung oder nach vorheriger Vereinbarung besichtigt werden kann, bleibt aufgrund der oben genannten Umstände bis auf Weiteres geschlossen.

Der Kunstparcours wird ergänzt durch zusätzliche Kulturangebote wie das seit 2007 jährlich im August stattfindende internationale Tanz- und Musikfestival Festiv’Allier im „Haras des Fougis“. Diese Veranstaltungsstätte im Nebengebäude verfügt über eine professionell eingerichtete Küche, einen Konzertsaal mit Mezzanin und ein Zelt für Open-Air-Veranstaltungen. In Nebengebäuden werden Besuchern der Ausstellung Unterkunftsmöglichkeiten angeboten.